DER ANFANG
Die ersten Siedler von Nashville feierten Ende des 18. Jahrhunderts mit Geigenmusik und einem speziellen Stepptanz, der als „Buck dancing“ bezeichnet wird, nachdem sie sicher an den Ufern des Cumberland River angelegt hatten. Die erste „Berühmtheit“ von Nashville, der Abgeordnete Davy Crockett, war vielen Menschen vor allem aufgrund seiner lebendigen Erzählungen und seines Geigenspiels bekannt.
DER NAME „MUSIC CITY“
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte Nashville sich zu einem nationalen Zentrum der Musikindustrie. Die erste Welttournee einer Musikgruppe war die der Fisk Jubilee Singers von der Fisk University in Nashville. Die Arbeit der Gruppe kam der Mission der Universität zugute, welche darin bestand, befreiten Sklaven nach dem Bürgerkrieg eine Bildung zu bieten. Außerdem verfestigte sich so der Ruf von Nashville als internationales Zentrum der Musik. Als die Fisk Jubilee Singers für die Königin von England spielten, sagte diese, dass die Gruppe aus der „Music City“ kommen müsse.
HISTORISCHE ORTE
Im Jahr 1897 wählte eine Gruppe von Konföderiertenveteranen Nashville als Veranstaltungsort für ein riesiges Treffen aus. Dieses fand im ehemaligen Tabernakel statt, das später als Ryman Auditorium berühmt werden sollte. Es strömten so viele Veteranen in die Stadt, dass im Tabernakel ein neuer Rang gebaut wurde, um genügend Platz zu bieten. Dieser wurde mit dem Schriftzug „The Confederate Gallery“ versehen, welcher sich noch heute im Ryman Auditorium befindet, in dem nach wie vor jede Menge unterschiedlicher Musikveranstaltungen stattfindet.
Noch bevor das Ryman als Veranstaltungsort der Sendung „Grand Ole Opry“ bekannt wurde, genoss es landesweit bereits einen ausgezeichneten Ruf. Nach überwältigenden Auftritten von Enrico Caruso, John Philip Sousa und den Wiener Philharmonikern bekam das Ryman den Spitznamen „Carnegie Hall des Südens“. Die unvergleichlichen akustischen Eigenschaften des Ryman sind heute noch genauso hervorragend wie damals, sodass Musiker aus aller Welt auf der berühmten Bühne spielen wollen.
Die Gründung des Radiosenders WSM im Jahr 1925 und der Beginn der Sendung „Grand Ole Opry“ verfestigte den Ruf von Nashville als Zentrum der Musik zusätzlich und brachte der Stadt den Namen „Music City“ ein. Die seit über 90 Jahren durchgehend produzierte Sendung „The Opry“ wird jede Woche live aufgenommen und ist die am längsten laufende Radiosendung der USA. Sie gab den Startschuss für die Karrieren vieler Countrystars und machte Nashville zu einem Anziehungspunkt für Tourneen und Aufnahmen. Das moderne Musikimperium ist die Music Row, eine Ansammlung von Aufnahmestudios, Plattenlabels, Veranstaltungsbüros und anderen Dienstleistern der Musikbranche, die sich um die 16th und 17th Avenue im Süden der Stadt angesiedelt haben.
DIE TRADITION WIRD FORTGEFÜHRT
Nashville ist seit langem auch als „Welthauptstadt des Songwriting“ bekannt. Songwriter aus aller Herren Länder kommen in die Music City, um die Kunst des Liedermachens zu Lernen und ihre Leidenschaft mit anderen zu teilen. Im berühmten Bluebird Café treten die Songwriter auf und stellen ihre eigene Musik in einer kleinen, recht intimen Runde vor. Diese spezielle Vortragsweise ist ebenfalls in Nashville entstanden und bietet den Musikern die Möglichkeit, die Geschichten zu erzählen, die hinter ihren Liedern stecken. Auch die Nashville Songwriters Association International, kurz NSAI, welche die Kunst des Songwriting fördert und die Rechte der Künstler schützt, hat hier ihren Sitz. Das jährlich stattfindende Tin Pan South Songwriters Festival stellt die Songwriter in den Fokus und bietet ihnen eine eigene Bühne. Fünf Tage lang treten hier 300 Songwriter bei Veranstaltungen in der ganzen Stadt auf.
Doch auch für Musikgenres wie Pop, Rock, Bluegrass, Americana, Jazz, Klassik, christliche Popmusik, Blues und Soul ist Nashville inzwischen zu einem echten Mittelpunkt geworden. Das Magazin Rolling Stone hat Nashville vor kurzem die Auszeichnung „Beste Musikszene“ verliehen. Künstler wie Robert Plant, Kid Rock, die Black Eyed Peas und Bon Jovi sowie viele andere sind schon in die Music City gekommen, um ihre Musik zu schreiben und aufzunehmen. Andere Bands und Sänger wie die Kings of Leon, The Black Keys, Sheryl Crow, Paramore und Jack White haben Nashville sogar zu ihrer Wahlheimat gemacht.
Nashville ist zudem der Sitz der Fabrik von United Record Pressing, dem größten Schallplattenhersteller Nordamerikas. Das im Jahr 1949 gegründete Unternehmen United Record Pressing hat Schallplatten für die verschiedensten Künstler hergestellt: von Miles Davis, Bob Dylan über die Beatles bis zu Beyonce, Justin Timberlake und Ludacris.
Das Schermerhorn Symphony Center, das Konzerthaus, in dem das berühmte, mit dem Grammy ausgezeichnete Orchester Nashville Symphony spielt, markiert das der Innenstadt zugewandte Ende der sogenannten Music Mile, einem symbolischen Abschnitt zwischen dem Symphony Center und dem Viertel Music Row. Hier findet man die pulsierenden Veranstaltungsorte der Demonbreun Street, das Kunstmuseum Frist Center for Visual Arts, die Country Music Hall of Fame, den Music City Walk of Fame und die Bridgestone Arena. Die Music Mile ist das beste Beispiel dafür, wie sich die Musik in der Music City Nashville wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Lebens zieht, sei es Wirtschaft, Kultur oder Unterhaltung.
In Nashville gibt es jeden Tag und jede Nacht Live-Musik zu sehen und vor allem zu hören. In den weltberühmten Musikkneipen auf dem Broadway, die hier Honky Tonks genannt werden, kann man an allen 365 Tagen im Jahr kostenlos Live-Musik hören. Und bei den über 150 Musik-Veranstaltungsorten in der ganzen Stadt, die von großen Arenen und Konzerthallen bis zu kleinen Clubs reichen und in denen so gut wie jede Musikrichtung gespielt wird, ist leicht erkennbar, warum „die Musik hier zu Hause ist“.
Die Musikverbundenheit der Stadt ist wirklich unvergleichlich. Nashville macht seinem Spitznamen Music City nämlich schon seit über 200 Jahren alle Ehre. Seien Sie herzlich willkommen in einer Stadt, wo Musik jeden einzelnen Tag geschrieben, aufgenommen und gespielt wird. Willkommen in der Music City.